21.06.2023

Dr. Dirk Ganzer zum Jubiläum
der RM-Pfannen von Mathys

«Grund zu feiern: RM-Pfannen überzeugen seit Jahren durch lange Standzeiten»

Die Entwicklung der Monoblock-RM-Pfannen ist eine Erfolgsgeschichte, die sich seit vielen Jahren fortsetzt. Wenig Abrieb und eine optimale Verteilung der Kräfte im Hüftknochen sorgen für ein geringes Osteolyse- und Stress-Shielding-Risiko1. Dadurch sind die Standzeiten lang und die Zufriedenheit hoch – bei Patienten und Operateuren. Chefarzt Dr. Ganzer berichtet über seine Erfahrungen.

Dr. Dirk Ganzer

Dr. Dirk Ganzer ist Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Dietrich-Bonhoeffer Klinikums an den Standorten Altentreptow und Neubrandenburg und Leiter des EndoProthetikZentrums (EPZ). Schwerpunkt der Klinik sind die Endoprothetik und die Wechsel-Endoprothetik des Hüft- und Kniegelenks sowie die Gelenkchirurgie aller grossen Gelenke. Die Klinik realisiert im Jahr ca. 1700 endoprothetische Eingriffe.

Interview

Herr Dr. Ganzer, die RM-Pfannen mit Titanbeschichtung von Mathys feiern 40-jähriges Jubiläum. Wie lange verwenden Sie diese bereits?

Dr. Ganzer: Die RM Classic Pfanne haben wir in unserer Klinik vor etwa 18 Jahren das erste Mal eingesetzt. Damals waren wir auf der Suche nach einem adäquaten Ersatz für zementierte Polyethylen-(PE)-Pfannen. Wir waren mit den mittelfristigen Ergebnissen dieser PE-Pfannen nicht mehr zufrieden. Nach Hospitation bei einem Hauptanwender der RM Classic Pfannen und einer kurzen Lernkurve waren wir überzeugt.


Was hat Sie konkret überzeugt, die RM-Pfanne in Ihrer Klinik einzuführen?

Dr. Ganzer: Das waren ganz eindeutig die klinischen Ergebnisse der RM Classic Pfanne in Verbindung mit einer sehr guten biomechanischen Datenlage. Das einfache Handling der RM Pressfit Pfanne und der RM Pressfit vitamys Pfanne stellten dann eine deutliche Verbesserung zum Vorgängermodell dar, auch wenn sich dadurch der Verankerungsmechanismus komplett änderte. Die Akzeptanz gegenüber diesem Pfannenimplantat ist bei den endoprothetischen Operateuren unserer Klinik im Laufe der Jahre deutlich gestiegen. Heute ist die RM Pressfit vitamys unsere Pfanne der Wahl.
 

Sie sind den RM-Pfannen nach der Weiterentwicklung also treu geblieben?

Dr. Ganzer: Ja, das sind wir. Mit der Markteinführung der RM Pressfit Pfanne gehörten wir zu den ersten Anwendern dieses neuen Implantats. Anfänglich standen wir dieser Innovation etwas kritisch gegenüber. Denn von der Form her fehlen dieser Pfanne die beiden Verankerungszapfen. Allerdings wurde das Prinzip der Isoelastizität auch hier integriert. Unsere anfänglichen Bedenken, dass die RM Pressfit Pfanne im Vergleich zur RM Classic Pfanne zu schlechteren klinischen Resultaten führen könnte, bestätigten sich nicht. Bereits jetzt besitzt die RM Pressfit aus konventionellem Polyethylen (UHMWPE) eine 13A*-Bewertung des Orthopaedic Data Evaluation Panels (ODEP)2, was für sehr gute klinische Ergebnisse nach 13-Jahren steht. Für die neuste Pfanne, RM Pressfit vitamys, liegt schon eine ODEP 7A*-Bewertung vor.

 

„Die RM-Pfannen sind breit einsetzbar, bieten gute klinische Ergebnisse, verschleissen wenig und haben lange Standzeiten“

 

Was sind aus Ihrer Sicht die Vorzüge der RM-Pfanne?

Dr. Ganzer: Für alle Hüft-Pfannen der RM-Familie gibt es sehr gute klinische Ergebnisse. Insbesondere die Langlebigkeit möchte ich hervorheben. Ausserdem ist die RM-Familie bei vielen Indikationen einsetzbar. So eignet sich die RM Classic Pfanne aufgrund der Zapfenverankerung beispielsweise als zementfreies Primär-Implantat bei nicht ganz optimaler Knochenqualität. Sie ist auch für leichte Revisionsfälle geeignet. Die RM Pressfit Pfanne aus UHMWPE und die RM Pressfit vitamys Pfanne aus hochvernetztem und mit Vitamin E angereichertem PE sind Monoblock-Pfannen für die Primärversorgung fast jeglicher Indikation. Der besondere Vorteil ist die Isoelastizität mit dem Hüftknochen. Dadurch übertragen sich die Kräfte, die auf die Hüfte einwirken, gleichmässig über den Knochen. Das Stress-Shielding, wie es bei konventionellen Pfannenimplantaten auftritt, ist reduziert.

 

Wie steht es um den Verschleiss?

Dr. Ganzer: Die RM Pressfit vitamys Pfanne weist einen sehr geringen in vivo Verschleiss mit Kopfpenetrationsraten zwischen 0,020 und 0,036 mm/Jahr auf. Durch Verschleiss können PE-Partikel bekanntermassen Osteolysen am Becken- sowie am Femurknochen rund um das Schaftimplantat hervorrufen. Darauf basieren Modellrechnungen für Osteolysen-freie Zeiträume eines Pfannenimplantates. Aufgrund des geringen PE-Abriebs der RM Pressfit vitamys Pfanne wurden für diese Osteolyse-freie Zeiträume von über 20 Jahren errechnet. Das Ergebnis finde ich beeindruckend, so dass ich den RM-Implantaten mein Vertrauen schenke.

 

„Nicht nur die Langlebigkeit des Implantats überzeugt die Patienten, sondern auch die schnelle Remobilisation“

 

Langjährig etablierte Prothesenmodelle zeigen ebenfalls gute klinische Ergebnisse, die auch in Registern dokumentiert sind. An welchen Punkten machen die RM-Pfannen aus Ihrer Sicht den Unterschied?

Dr. Ganzer: Ohne Frage gibt es langjährig etablierte modulare Pfannensysteme, die in den Registerdaten hervorragend abschneiden. Die Vorteile der RM Pressfit vitamys Pfanne kommen aus meiner Sicht in den langfristigen Ergebnissen zum Tragen. Neben dem bereits erwähnten geringen Abrieb und der dadurch reduzierten Wahrscheinlichkeit von Osteolysen, wirkt auch das geringe Stress-Shielding darauf ein, lange Standzeiten zu erzielen. Dies kann ein entscheidender Vorteil sein. Zudem ist als besonderes Merkmal des Implantats zu erwähnen, dass sich der bereits geringe PE-Abrieb bei der RM Pressfit vitamys Pfanne, mittelfristig nicht durch den Durchmesser des verwendet Hüftkopfes beeinflusst wird.

 

Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile für die Patienten?

Dr. Ganzer: Für Patienten ist es die wichtigste Frage, wie lange ein Implantat hält und wann es eventuell wieder ausgetauscht werden muss. Hier können wir aus den oben genannten Gründen sehr gut argumentieren und die Patienten überzeugen. Ein abschliessender Satz ist bei uns häufig: Ihre Hüfte wird so zuverlässig laufen, wie eine Schweizer Uhr. Das überzeugt auch Zögerliche. Entscheidend ist allerdings, dass sich sowohl die RM Pressfit vitamys Pfanne als auch der optimys Schaft hervorragend für die „Fast Track Chirurgie3“ eignen. Davon profitieren die Patienten hinsichtlich einer sehr schnellen Rekonvaleszenz enorm.

 

„Erfahrene Chirurgen können die RM-Pfannen-Familie ohne Schwierigkeiten implantieren“

 

Wo sehen Sie die Grenzen der Anwendung für die RM-Pfannen?

Dr. Ganzer: Für die Verwendung einer RM Pressfit Pfanne ist eine akzeptable Knochenqualität Voraussetzung. Die Implantation ist bis zu einer milden Osteopenie möglich. Da auch die RM Classic Pfanne zu unserem Repertoire gehört, können wir auch mittelgradige osteopenische Situationen des Acetabulums und leichte Revisionsfälle mit der RM-Pfannenfamilie abdecken. Stärkere dysplastische Veränderungen des Acetabulums, eine gestörte Integrität des acetabulären Ringes oder auch eine manifeste Osteoporose sehe ich als Kontraindikationen an. Allerdings lassen hohe individuelle Erfahrungen eines versierten Operateurs mit diesen Implantaten auch die Verwendung in diesem Grenzbereich zu.

 

Was können Sie Kollegen empfehlen, die neu mit dem RM Pressfit vitamys Implantat beginnen?

Dr. Ganzer: Für einen erfahrenen Endoprothetiker stellt die Verwendung der RM Pressfit vitamys Pfanne mit Sicherheit keine Herausforderung dar. Das Implantationsverhalten in das Acetabulum halte ich persönlich für schonender als das Einbringen eines Metallsockels. Gegenargument für eine Monoblock Pfanne ist gelegentlich die fehlende Wechselmöglichkeit des Inlays, sollte es zu einer frühen septischen Situation kommen. Für den nach meiner Erfahrung seltenen Fall sei erwähnt, dass der komplette Pfannenwechsel sehr knochenschonend erfolgen kann – meist mit einer Pfanne der gleichen Grösse oder einer Nummer grösser. Ausserdem wird die fehlende Kontrollmöglichkeit über die Implantationstiefe der Pfanne manchmal angesprochen. Aus meiner Sicht sind beide Argumente weitgehend haltlos. Sie sollten nicht überbewertet werden.



Herr Dr. Ganzer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!

Klinische Ergebnisse

Referenzen

  1. Minderung der Knochendichte aufgrund der Implantation einer Endoprothese oder anderer metallischer Verbindungselemente z. B. Knochenschrauben oder -platten
  2. ODEP ist ein unabhängiges Expertengremium, das objektive Bewertungen der Beweiskraft von medizinischen Implantaten vornimmt.
  3. Unter Fast-Track-Chirurgie versteht man ein therapeutisches Konzept für die multimodale perioperative Patientenversorgung. Durch den Versuch Komplikationen nach Operationen zu vermeiden, soll die Rekonvaleszenz beschleunigt und die Autonomie des Patienten erhalten bleiben.
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